Andacht zu Christi Himmelfahrt

Nachricht 19. Mai 2020

Die Andacht am Tag Christi Himmelfahrt 

21. Mai 2020

von Martin-Lothar Sauer, Pastor der Diakoniegemeinde „Zum guten Hirten“ Stübeckshorn

„Ja, hier ist der Himmel auf Erden“, sagen wir in Momenten, in denen es uns gut geht. Was ist der Himmel? Die unendlich blauen Weiten? Oder wenn Menschen überglücklich sind? Heute aber ist der Tag Christi Himmelfahrt. Mancher erinnert sich noch an die Stübeckshorner Jahresfeste an Christi Himmelfahrt. Soltauer, Munsteraner, Wietzendorfer und Freunde unserer Einrichtung- ebenso Repräsentanten aus Politik, Kirche und Diakonie- besuchten uns. Die Stübeckshorner Jahresfeste gaben den Anlass zu Begegnungen auch mit unserer Haupteinrichtung in Celle. Hier und dort gibt es noch Bilder von den Stübeckshorner Jahresfesten am Himmelfahrtstag am Teich. 

Wenn wir heutzutage Christi Himmelfahrt feiern, erinnern wir uns daran, dass Jesus Christus zum Vater im Himmel zurückkehrt. Und gleichzeitig ist Christus hier und heute im Geist präsent, gegenwärtig. Wo Menschen einander begegnen – auch in Corona Zeiten- ist Christus im Geist da. Das äußert sich ganz einfach darin, dass wir Christen in Treue miteinander und jetzt auch füreinander beten. 

Die Jünger Jesu empfanden keine Traurigkeit und Einsamkeit mehr. Denn sie hatten letztendlich einen Auftrag bekommen. Dazu später mehr. 

Wir lesen jetzt das Wort des Tages

Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen. Johannes 12,32

 

Wir beginnen die Andacht im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

 

Wir sprechen den Psalm 23

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.  Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.  Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.  Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,

und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.

 

Die Andacht über Lukas 24, 44- 53

Der Bibeltext:

44 Er sprach aber zu ihnen: Das sind meine Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Es muss alles erfüllt werden, was von mir geschrieben steht im Gesetz des Mose und in den Propheten und Psalmen. 45 Da öffnete er ihnen das Verständnis, dass sie die Schrift verstanden, 46 und sprach zu ihnen: So steht's geschrieben, dass der Christus leiden wird und auferstehen von den Toten am dritten Tage; 47 und dass gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern. Von Jerusalem an 48 seid ihr dafür Zeugen. 49 Und siehe, ich sende auf euch, was mein Vater verheißen hat. Ihr aber sollt in der Stadt bleiben, bis ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe.

50 Er führte sie aber hinaus bis nach Betanien und hob die Hände auf und segnete sie. 51 Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel. 52 Sie aber beteten ihn an und kehrten zurück nach Jerusalem mit großer Freude 53 und waren allezeit im Tempel und priesen Gott.

Die Geschichte spielt in Jerusalem. Hier beginnt der Missionsauftrag an die Jünger Jesu. Jesus ist nicht mehr bei den Toten zu suchen, sondern ER legt seinen Leuten das Wort selbst aus. Er bricht mit seinen Jüngern das Brot. Der Missionsauftrag beginnt mit der Tischgemeinschaft- mit dem Abendmahl. Darüber spricht Gott selbst den Segen. Diese Gemeinschaft erfuhren wir in der Vergangenheit bei den Stübeckshorner Jahresfesten. Heutzutage in Corona Zeiten gestalten wir die Gemeinschaft und die Kommunikation anders. Es gab schon zurzeit Jesu und auch heute viele Formen. Was Lukas in unserem Bibeltext meint ist folgendes: 

1. Wir als Kirche Jesu Christi stehen mit dem Himmelfahrtstag unter dem Segen Jesu Christi und hören, lernen, was Gott uns mitteilen will. 

Zunächst können wir dafür dankbar sein, dass Gott uns mit allerlei Gaben ausgestattet hat. (Luther hat dies in seinen Bekenntnisschriften / Confessio Augustana beschrieben.) Weil Menschen seit Generationen leiden, fragen und mit alltäglichen Problemen belastet sind, schafft Gott eine neue Ordnung. Unter dem Kreuz finden Christen Ruhe, Verstand, Geborgenheit und schauen in die Zukunft. Im Bibeltext Vers 52 kommt das sehr schön zum Ausdruck. Vorher wird auf das Alte Testament bezuggenommen. Hier steckt die Verheißung, die sich im Neuen Testament erfüllen wird. Es gibt ein Lied in Englisch, das lautet: Read your Bible, pray everyday / Lies die Bibel, bet jeden Tag, wenn du wachsen willst. Was die Jünger Jesu begonnen haben, das haben Missionare in aller Welt fortgesetzt. Sie haben die Botschaft an die Menschen in unterschiedlichen Sprachen weitergegeben. 

2. Unter dem Segen Jesu Christi können Menschen die biblische Botschaft im Alltag umsetzen.

In Vers 47 ist zunächst von Buße und Vergebung die Rede. Demzufolge werden wir durch das Evangelium befreit nicht nur von der Sünde, sondern dazu befreit, dem Auftrag des Evangeliums nachzukommen. Botschaften gibt es auf vielen Kanälen- ob auf der persönlichen Ebene oder durch digitale Medien. Vom Evangelisten Lukas wird uns überliefert, dass er ursprünglich Arzt gewesen ist. So gibt es viele Berufe heutzutage, in denen der Plan Gottes umgesetzt werden kann. Mit Gott können wir eine Zukunft bauen. ER steht mit Jesus Christus an unserer Seite- selbst, wenn es manche Hürden gibt. Bei älteren Menschen konnte ich beobachten, wie sie an der Schwelle der Ewigkeit auf ein erfülltes Leben zurückschauen konnten. Ein Leben mit Arbeit und Gottvertrauen. Gott nimmt mit uns den Kontakt auf. Wir warten auf SEINE Zusage und auf SEINEN Auftrag. Arbeit gibt es genügend. Der Stübeckshorner Bibelgarten gibt uns dafür ein Beispiel. 

3. Alles und besonders wir Menschen stehen unter dem Segen. So bekommen Menschen in der Nachfolge Jesu immer wieder neue Kraft.

In Vers 49 heißt es: … ich sende auf euch, was mein Vater verheißen hat. Ihr aber sollt in der Stadt bleiben, bis ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe. Wir als Diakoniegemeinde und ebenso die Gemeinden in der ganzen Welt bekommen ihren Auftrag von Gott. Die Kraft, die Vitalität bekommen wir allein von IHM: Diese Kraft macht Mut und erfinderisch. Bei Lage-besprechungen sind die Menschen oft ausgebrannt. Aber Gott gibt uns einen Einsatzplan in die Hand- eine to do Liste. Die Jünger damals brauchten Geduld. Uns geht es heute ähnlich. Die Zusage gilt: Gottes Ackerfeld will bearbeitet werden. Mit der Kraft, die wir von IHM bekommen, werden wir an Seinem und an unserem Haus weiterbauen. Gott sei Dank!

Amen.