Interview mit Julia zum Beck

Nachricht Fassberg , 15. September 2020

Interview mit Julia zum Beck, die von Pastor Blümcke am 03.09.2020 in der Michaelkita in Faßberg befragt wurde.

Frau zum Beck, was soll ich über Sie schreiben?
Gutes!

 

Woher kommen Sie?
Ich komme aus Wietzendorf, bin dort groß geworden und war dann zwischendurch 4 ½  Jahre in Hamburg und bin nun wieder zurück in der Heide. 

 

Wo haben Sie ihre Ausbildung genossen und wozu sind Sie ausgebildet worden?
An der evangelischen Fachschule in Rotenburg (Wümme) bin ich zur Erzieherin ausgebildet worden und werde nun in diesem Jahr mein Studium der Sozialen Arbeit an der evangelischen Hochschule Hamburg abgeschlossen haben. Dann bin ich staatlich anerkannte Sozialpädagogin.  

 

Wie sind sie auf Faßberg gekommen? Das war Zufall, ich habe mich nach einer Erzieherinnenstelle in der Nähe von Wietzendorf umgesehen. Faßberg ist nicht weit und das Profil der Einrichtung hat mich gleich angesprochen. Vor allem die Religionspädagogik – mit Kindern zu philosophieren und zu theologisieren ist mir eine große Freude. Miteinander wahrzunehmen, was um uns ist oder wie etwas ist oder auch die Frage: Was wäre wenn? Das gibt Kindern Mut. Besonders das Thema Tod ist so ein Thema, an das Kinder völlig anders herangehen als wir Erwachsenen. Sie trauen sich, darüber zu sprechen und haben einen direkteren Zugang. Mit ihnen kann man da vieles ungeniert bewegen. Das bereichert auch mich selbst. 

 

Sie haben dann einige Zeit bei uns als Erzieherin gearbeitet, bevor Sie sich dann auf die Leitungsstelle in unserer Kita beworben haben. Wie kam es dazu?
Ich habe mein Studium begonnen, weil mich die Tätigkeit als KiTa-Leitung gereizt hat. Ich möchte mit meinen Möglichkeiten etwas bewegen. Ich arbeite sehr gerne mit Kindern, aber auch mit Erwachsenen, denn in der Leitungsfunktion habe ich ja vor allem auch mit Eltern und mit den Mitarbeiterinnen zu tun. 

 

Liegt Ihnen auch die Verwaltung? Ich denke ja. Ich strukturiere gerne, bringe Dinge gerne in eine Ordnung. Da Qualitätsmanagement liegt mir deshalb, ich erarbeite und entwickle gerne Prozesse weiter.

 

Was gefällt Ihnen an unserer Einrichtung? Ich freue mich daran, zu beobachten, wie offen und frei die Kinder hier sind, vor allem auch jetzt in Zeiten von Corona. Sie werden an der Tür abgegeben, müssen sich die Hände waschen, selbst beim gemeinsamen Spiel denken sie an den Abstand. Da haben wir Erzieherinnen und Eltern mehr Probleme damit. 

Aber auch das Team hier im Haus ist großartig. Während der Zeit der Notbetreuung haben wir täglich neu geschaut, wie es gehen kann und Änderungen miteinander besprochen und getragen. Wir haben auch ein tolles Gebäude mit so vielen Möglichkeiten. Das Außengelände ist für die Kinder wie geschaffen. Und jetzt bekommen wir auch noch einen großen Turnraum. Unsere Gruppen haben alle etwas ganz Eigenes, es wird daran auch die Unterschiedlichkeit unserer Mitarbeiterinnen deutlich. Jeder setzt da seine eigenen Schwerpunkte. 

 

Was sind ihre Pläne?
Eins meiner Vorhaben ist mehr Partizipation. Ich möchte die Rechte der Kinder stärken und ihre Fähigkeit, mitzuentscheiden fördern. Sie sollen einmal zu Erwachsenen werden, die wissen, dass ihre Meinung zählt. Da können wir etwas bewirken und sie für das Leben vorbereiten, ihre Fähigkeiten, sich einzubringen schulen und gleichzeitig sollen sie sich als Teil der Gruppe erleben. Spannend. 

 

Haben Sie einen Wunsch für die Arbeit in unserer Kita?
Ich wünsche mir Offenheit und das bedeutet für mich Toleranz. Egal, woher man kommt oder was man macht, das Innere ist wichtig. Es macht alles soviel einfacher, wenn man miteinander spricht und sich zuhört und so zusammenarbeitet. Auch mit den Eltern und mit der Kirchengemeinde. 

 

Haben Sie noch eine Botschaft an die Leser unseres Gemeindebriefes?
Ich möchte mich zunächst bedanken für die Geduld, die ich bei so vielen Menschen erlebt habe, die ich angerufen habe und denen ich immer wieder Fragen stellte. Selbst mit Beschwerden konnten wir gemeinsam gut umgehen und weiterkommen. Danke für den guten Start, der mir hier ermöglicht wurde. 

 

Liebe Frau zum Beck, Ihnen Gottes Segen und viele gute Erfahrungen bei der Arbeit, die Ihnen ja offensichtlich Spaß bereitet und Ihnen vor allem auch liegt. Wir freuen uns, Sie bei uns zu haben.