Ich bin anders als ...

Nachricht 22. Februar 2025

Andacht vom 22. Februar 2025

… du bist anders als er ist anders als sie, singt der Kinder-Liedermacher Robert Metcalf und weiter: Wir sind anders als ihr seid anders als wir. Na, und? Das macht das Leben eben bunt!

„Mama, meine Lieblingsfarbe ist auch bunt,“ sagte meine vierjährige Tochter des Häufigeren zu mir, „aaalle Farben des Regenbogens.“ Ja, Mensch stelle sich nur vor die Farbspiele der Natur wären eintönig, sie würden von uns nicht so beachtet werden und es vermögen unsere Herzen so zu öffnen, wie sie es tun und Freude in uns wecken. Wie gut also, dass im Regenbogen die Farben gleichberechtigt nebeneinanderstehen und durch ihr ganz eigenes den Bogen zum Strahlen bringen können. Ich bin anders als du und rot ist anders als gelb – das Zusammenspiel macht es aus. Der Mensch ist ja auch nicht nur Hirn, Herz, Bauch, Kopf, Fuß oder Hand, sondern sein Körper ist ein äußerst komplexes sowie sensibles Zusammenspiel aller seiner Teile, warum sollte es daher in der Gemeinschaft vieler Menschen anders sein? Und wie die Hand gleichberechtigt neben dem Fuß steht und nicht einfach sagen kann „Ich mache heute ohne dich“, stehen alle Menschen unabhängig welchen Geschlechts, welcher Herkunft, welcher Religion oder sonstiges gleichberechtigt nebeneinander zum einen vor Gott, denn er liebt mich so sehr wie dich, so sehr wie ihn, so sehr wie sie und zum anderen haben die Väter und Mütter des Grundgesetzes gelernt, durch eine Zeit, die selbstvergessen Trennung aufgemacht von oben und unten, mir und dir, ihm und ihr und damit einen ganzen Kontinent und mehr in eine Zeit unendlichen Leides, voller Schmerz und tiefer Traurigkeit gestürzt hat und die Folgen klingen nach – bis heute. Männer und Frauen haben gelernt, sich dafür eingesetzt und diesem Land in das Erbe geschrieben, dass die Menschenwürde, die ausnahmslos und voraussetzungslos für alle Menschen gilt, unantastbar ist.

Die Ansätze von Frühling dieser Tage zeigen es. Das Leben ist bunt und gerade deshalb so wohltuend und liebenswert, Gemeinschaften im engeren Sinne und im größeren Stil sind Lebenszusammenschlüsse und Gott hat uns nicht gegeben einen Geist der Furcht, sondern einen Geist der Liebe und der Besonnenheit. Machen wir etwas daraus, weil das Leben uns am Herzen liegt, Herzen aber darauf angewiesen sind andere zu finden und wir es uns in diesem Sinne einfach wert sein sollten.

Kerstin Wackerbarth, Pastorin in Munster