Es gibt sie, diese Begegnungen, die uns mit einem offenen Mund zurücklassen. Situationen, in denen das Staunen gar nicht aufhören will. Fast ein komplettes Jahr ist es nun her, dass wir auf Jugendfreizeit in Schweden genau solch eine Begegnung intensiv erleben durften:
Wir waren als gesamte Gruppe zu Gast in der hohen Messe im Dom zu Linköping. Alle aus der Gruppe waren sehr gespannt, wie es wohl sein würde in diesem schwedischen Gottesdienst; und ja, ganz ehrlich gesagt, nicht wenige waren sehr skeptisch. Und dann ging es los: 2 Kirchenmusiker erfüllten den Raum mit Klang und ein wirklich faszinierender Einzug vom Dekan, Pastorin, 2 Diakoninnen und Kirchenvorstand begann. Bis auf die Begrüßung war am Ende alles in Schwedisch. Aber das Vater Unser, wie das Glaubensbekenntnis konnten wir ohne Probleme auf Deutsch mitsprechen. Natürlich haben wir all das, was auf Schwedisch gesprochen wurde nicht verstanden, aber trotzdem Gottes Nähe voll und ganz gespürt und uns trotzdem irgendwie vieles erschließen können … Ein Erlebnis, dass bei allen Jugendlichen einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.
Jedes Mal, wenn ich eben über dieses Begegnungen nachdenke, muss ich auch an das Pfingstgeschehen denken. Als die Jünger zusammen saßen, kam auf einmal ein heftiger Sturm über das Haus und ließ sich auf alle nieder. In der Apostelgeschichte wird es folgendermaßen beschrieben: „Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.“
Wenn ich dieses Pfingstwunder erklären müsste, würde ich wahrscheinlich genau zu dieser Beschreibung von unserer Jugendfreizeit greifen. Obwohl kaum jemand von unserer Gruppe des Schwedischen mächtig war, haben wir doch verstanden worum es geht. Vor allem aber haben wir eine Begegnung zum Staunen erlebt. Ich würde sogar sagen, eine Begegnung mit dem Heiligen Geist. Eine Begegnung, die noch lange nachwirkt und für mich aufzeigt, dass eine friedliche Völkerverständigung möglich ist, wenn wir bereit sind offen aufeinander zuzugehen. Ich zumindest möchte die Hoffnung dazu nicht aufgeben und hoffe weiter auf die Unterstützung des Heiligen Geistes dafür.
Genau in diesem Moment, wenn Sie diese Zeilen lesen, sind wir übrigens wieder auf Jugendfreizeit unterwegs; dieses Mal in Norwegen. Und ich bin gespannt welche Begegnungen uns dieses Mal staunen lassen werden.
Mitja Matuttis, Diakon der Ev. Jugend Soltau-Wietzendorf