Die Urlaubszeit ist eine der schönsten Zeiten im Jahr. Ausspannen, Seele baumeln lassen, ausschlafen, das eigene Styling etwas lässiger angehen, chillen, essen wann- wo- wie und was ich will … Wow! Wenn dann noch das gewünschte Wetter und der Ort stimmen, dann ist Urlaub perfekt. Ganz egal, welche Form des Urlaubs ich wähle: Ob den mit Wanderschuhen oder mit der Badehose, Urlaub macht einfach frei. Jeder und jede von uns braucht das von Zeit zu Zeit und wir merken ziemlich genau, wann es wieder soweit ist. So ging es scheinbar auch schon Jesus. Jedenfalls erzählt davon Nicholas Allan in seinem Buch „Jesus nimmt frei“. Jesus, so wird dort berichtet, hatte genau 12 beste Freunde. Er tat ganz erstaunliche Dinge, und niemand konnte sich erklären, wie er das machte. Als Erzähler war er einfach spitze. Seine Geschichten waren spannend, einfach himmlisch und forderten regelmäßige Zugaben. Täglich arbeitete Jesus hart daran, die Welt für alle schöner und besser zu machen. Bis zu dem Morgen, an dem er völlig ausgepowert vom Gutes-Tun aufwachte. An diesem Tag klappte es nicht mehr mit dem Gutes-Tun. Und er gehörte auch plötzlich nicht mehr zur Elite der Geschichten-Erzähler. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Deshalb ging Jesus am nächsten Tag zum Arzt. Dieser riet ihm: „Nimm dir einen Tag frei. Ruh dich aus. Mach, was dir Spaß macht!“ Jesus machte, was der Arzt ihm vorschlug. Er meldete sich bei seinen Freunden ab und ging spazieren. Er genoss die Sonne, übte Rad schlagen in der Wüste, jonglierte mit seinem Heiligenschein und machte ein Picknick unter Palmen. Anschließend nahm er ein erfrischendes Bad und als Highlight des Tages ritt er auf seinem Esel aus. Der Tag war einfach wunderbar. Trotzdem hatte Jesus abends ein schlechtes Gewissen, weil er an diesem Tag nur an sich selbst gedacht hatte. Jesus beschloss seinem Vater davon zu erzählen. Dieser antwortete: „Sieh dir die Erde an: Überall, wo du Rad geschlagen hast, gibt es jetzt Wasserquellen. Wo du jongliert und gepicknickt hast, da wachsen jetzt die besten Früchte an den Bäumen und alle, denen du auf deinem Esel begegnet bist, sind jetzt glücklich und froh. Nur wenn du selbst froh bist, kannst du auch andere froh machen!“ „Danke!“ sagte Jesus und ging fröhlich zu seinen Freunden zurück.
Gottes Antwort in dieser Geschichte ist genial:
„Nur wenn du selbst froh bist, kannst du auch andere froh machen.“ Ich ergänze: Nur wenn wir selbst erholt sind, können wir auch unseren Job ordentlich machen. Zuhause, in Kindergarten und Schule, an unserem Arbeitsplatz, im Freundeskreis, in der Nachbarschaft …
In Gottes Augen ist Urlaub unverzichtbar, damit es mit dem Leben in all seiner Vielfalt klappt. Also: Genießen Sie ihre freie Zeit in vollen Zügen und ohne schlechtes Gewissen. Auch Gott selbst brauchte seinen Ruhetag nach seinem vollendeten Schöpfungswerk. Amen.
Ruth Litzen, Diakonin für Kirche unterwegs im Südsee-Camp