Kurz allein sein

Nachricht 16. August 2025

Andacht vom 16. August 2025

Andacht, Offene Kirche

Ob die Tür offen ist? Gespannt gehe ich auf die keine Dorfkirche zu und sehe rechts neben der Tür das Plexiglas-Schild mit dem blauweißen Signet: Eine verlässlich geöffnete Kirche. Wie schön. Ich drücke die Türklinke und trete ein.

Ich genieße es, in einer Kirche allein zu sein, um einen Moment still zu werden, um zu beten, die Kühle zu spüren. Kirchen haben eine besondere Atmosphäre. Sie sind architektonische Kunstwerke und zugleich lebendige Orte der Kirchengemeinde. Im Vorraum erfahre ich manchmal etwas über ihre Geschichte oder über das aktive Gemeindeleben in heutiger Zeit.

Im Inneren sehe so manche Engel, die in den Kirchen schweben und Boten in den Himmel sein könnten; ebenso wie Gästebücher oder Gebetswände. Menschen hinterlassen dankbar einen Kommentar oder eine Bitte an Gott, bevor sie weiterziehen. Ich freue mich, wenn ich in einer offenen Kirche eine Kerze anzünden kann. Auch Jüngere sehe ich am Kerzenbaum stehen: konzentriert, vertieft, verbunden mit einem lieben Menschen. Manchmal schreiben sie noch ein paar Worte auf: „Ich vermisse dich so sehr“ oder „Gott, können wir uns heute Abend bei mir zuhause treffen, bitte“. Die Kerzen brennen weiter und die Worte beten andere stellvertretend, wenn sie mit ihren Gedanken und Füßen schon woanders sind.

In offene Kirchen lässt sich nicht nur die Tür öffnen, sondern der einladende Kirchenraum zeigt mir, dass auch das Herz der Menschen gastfreundlich geöffnet ist. In den letzten Jahren entdecke ich immer öfter Kirchen, die auch das grüne Symbol als Radwegekirche tragen oder an einem Pilgerweg liegen und Pilgerkirche sind. Gäste wie Du und Ich sind willkommen und ziehen danach gestärkt und gesegnet weiter. Bleiben Sie behütet.

Beate Stecher, Referentin für Kirche im Tourismus