Euromünzen im Portemonnaie

Nachricht 27. September 2025

Andacht vom 27. September 2025

„Die Euromünzen sind gerade gut gemischt“, sagte jemand im Bäckerladen. Gemeinsam kauften wir Brot und bezahlten, als ich merkte: Auch ich hatte vom Urlaub mehrere Münzen im Portemonnaie, die aus anderen Ländern kommen.

Manche besondere Münze hebe ich auf und die Verkäuferin hinter der Bäckereitheke meinte, dass sie besondere Münzen für einen Kunden zurücklege.

„Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“, sagt Jesus, als er nach der Steuer gefagt wird. Der Kaiser ist abgebildet und er bekam die Steuern. Bei uns läuft das Steuersystem ja über die Buchungen der Verkäufe. Eine Münze ist heute mehr der Hinweis auf Staatsoberhäupter, besondere Bauten und Landschaften und Personen, die mit ihren Werten unser Leben prägen. Ich freue mich über die Vielfalt der Münzen aus dem Eurogebiet. Manche finden sich öfter in unserer Geldbörse, andere kommen vor, wenn wir einander besuchen und die Münzen ihre Besitzer wechseln.

Ein guter Grund zu danken, für unsere Einheit in der Währung und für die Eindrücke, die wir beim Bezahlen bekommen und weitergeben. Die Zwei-Euro-Münze Österreichs zeigt Bertha Suttner, die 1905 den Friedensnobelpreis verliehen bekam. Auf der Ein-Euro-Münze aus Slowenien ist Primoz Trubar zu sehen. Er war evangelischer Prediger, Begründer des slowenischen Schrifttums und Bibelübersetzer. Und wenn zum ersten Januar in Bulgarien der Euro eingeführt wird, ist Iwan Rilski, ein Heiliger der Bulgarisch-Orthodoxen Kirche, auf der Ein-Euro-Münze zu sehen mit dem Kreuz in der Hand.

„Silber und Gold habe ich nicht“, sagt Petrus zu dem Gelähmten am Jerusalemer Tempel (Apostelgeschichte 3,6), „was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi von Nazareth steh auf und geh umher!“ Und Petrus guckt den Gelähmten an, nimmt ihn an die Hand und hilft ihm auf. Dann kann der Gelähmte auf wundersame Weise spüren, wie er in Füßen und Knöcheln Kraft bekommt. Dankbar sind alle, die das gesehen haben.

Die Münzen sind das eine, was unser Leben begleitet. Die Erzählungen unserer Münzen sind das andere, was unser Zusammenleben mit Werten ausmacht. Und dafür können aufmerksam sein, in unserer Zeit, in der wir uns auf das Erntedankfest vorbereiten. Danken für Pflanzen und Tiere, die auf Münzen dargestellt sind, oder auch für 35 Jahre Deutsche Einheit. Die Münze ist gerade frisch herausgekommen.

Matthias Winkelmann, Pastor in Neuenkirchen (Kirchenkreis Rotenburg)