Friedensstifter

Nachricht Munster, 11. November 2022

Wort zum Sonntag am 12. November 2022

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© Wilko Burgwal 

„Unfriede herrscht auf der Erde. Kriege und Streit bei den Völkern…“ So beginnt ein neuzeitlicher Choral aus den 80-er Jahren, dessen Melodie auf ein polnisches Friedenslied zurückgeht und das – mit einem deutschen Text versehen - in der christlichen Friedensbewegung der DDR eine große Rolle gespielt hat.

Das ist ungefähr 40 Jahre her, aber das Lied ist leider gerade wieder hoch aktuell. In kriegerischen Zeiten ist es immer so gewesen, dass viele Christenmenschen in Gebeten, Andachten und Gottesdiensten Gott um Frieden gebeten haben. Das geschieht auch angesichts des Krieges in der Ukraine in vielen Kirchen, Kapellen und Privat-Häusern wieder. Oftmals werden diese kleinen oder großen Gottesdienste mit dem Lied „Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott, zu unsern Zeiten“ abgeschlossen und all die vorangegangenen Bitten damit noch einmal nachdrücklich verstärkt. All das sollte man in der Wirkung nicht geringschätzen: als flehende Bitte an Gott und zugleich als Appell an die, die diese Lieder miteinander singen, oder diejenigen, die zuhören. Dieser Appell, der sich in anderen Worten auch in Udo Lindenbergs Song „Komm, wir ziehen in den Frieden“ wiederfindet, ruft auch uns Christenmenschen selber auf, uns für einen möglichst Gesichts-wahrenden Friedensschluss aktiv einzusetzen.

Genau das sagt uns auch der Wochenspruch, der über der Woche vom 6. November bis 12. November steht, aus der Bergpredigt (Mt. 5,9), wo Jesus uns als seinen Jüngern und Jüngerinnen zuruft: „Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ Genau das scheint mir heutzutage der entscheidende Aspekt des Volkstrauertages zu sein, den wir ja Sonntag begehen: „Schafft Frieden! Beendet das Elend der Kriege!“  Ihnen allen ein gesegnetes Wochenende mit vielen guten eigenen Gedanken!    

Dr. Johannes Schoon-Janßen, Pastor in Munster